Biometrische Authentifizierungssysteme werden immerzu öfter eingesetzt, um den Zugriff auf vertrauliche Informationen oder Ressourcen zu schützen. Dabei werden individuelle menschliche Eigenheiten wie Fingerabdrücke, Gesichtserkennung oder auch Iris-Scans als Option zu üblichen Authentifizierungsmethoden via Passwort, PIN & Co. verwendet.
Aber wie sicher sind diese Biometriesysteme wirklich?
In einer Welt, in der die Sicherheit unserer persönlichen Daten und auch die IT-Sicherheit im Unternehmen ein ständiges Thema ist, spielen biometrische Authentifizierungssysteme eine immerzu zentralere Rolle, hinsichtlich immer raffinierterer Hacker-Verfahren. Die Gesichtserkennung zum Entsichern des iPhones („Face ID“) kennt mit Sicherheit inzwischen jeder. Auch Fingerabdruckscanner sind auf Mobiltelefonen bereits weit verbreitet. Kein Rätsel also, dass Annahme sowie Nutzung biometrischer Methoden statistisch gesehen immer weiter zunehmen, vor allem im Segment Finanzdienstleistungen, wie die PwC-Studie aus 2022 (https://www.pwc.de/de/finanzdienstleistungen/biometrische-authentifizierungsverfahren.html) zeigte.
Doch was ist mit Iris-Scans? Welche weiteren biometrischen Authentifizierungsmerkmale existieren? Und wie sicher sind diese? In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die Stärken und Schwächen biometrischer Authentifizierungssysteme.
Ehe wir tiefer in das Themengebiet biometrische Authentifizierungssysteme einsteigen, wollen wir vorerst aber noch knapp die nötigen Komponenten erklären: „Biometrie“ ist eine Wissenschaft, die sich mit der Messung von Geschöpfen beschäftigt. In diesem Fall, einem IT-Umfeld, bezieht sie sich auf die Ermittlung sowie Analyse von physischen und verhaltensbezogenen Eigenschaften eines Individuums zur Identifizierung und letzten Endes zur Identitätsüberprüfung, um Zugang zu Systemen, Räumen oder Endgeräten zu bekommen. Zu den physischen Eigenschaften zählen Fingerabdrücke, Gesichtszüge, Iris-Muster, Handgeometrie und mehr, während verhaltensbezogene Eigenschaften Punkte wie die Art zu reden oder zu schreiben umfassen.
Biometrische Authentifizierungssysteme: Stärken
Einer der bedeutendsten Vorzüge der biometrischen Identitätsüberprüfung ist die Originalität. Während ein Passwort, wenn es einmal vertraut ist, von jedwedem (auch missbräuchlich) genutzt werden kann, sind die menschlichen Eigenheiten wie Fingerabdrücke, Gesichtszüge und Iris-Muster einzigartig und können daher zur deutlichen Identifikation verwendet werden. Hiermit wird es besonders schwierig, diese Merkmale zu fälschen oder zu klonen. Fingerabdrücke lassen sich zum Beispiel nicht so einfach klonen, weil sie sich aus komplizierten Mustern konstruieren und durch einzigartige Merkmale wie Linien sowie Wirbel gekennzeichnet sind. Auch Gesichter sowie Iris-Muster sind schwierig zu fälschen, weil sie etliche unterschiedliche Elemente inkludieren, die alle nachgebildet werden müssten. Demzufolge wird es für Eindringlinge schwieriger, biometrische Authentifizierungssysteme zu vermeiden, was diese Verfahren sehr sicher macht. Weit sicherer als ein normales Passwort.
Im Vergleich zu Kennwörtern und PINs sind Verfahrensweisen, die biometrische Merkmale zur Authentifizierung nutzen, viel benutzerfreundlicher: Anstatt sich sehr lange Zahlen- oder Buchstabenkombinationen merken bzw. eingeben zu müssen, genügt es, das biometrische Merkmal zu scannen, um Zugang zu bekommen. Dies erleichtert die Nutzung und reduziert das Risiko von menschlichen Fehlern oder vergessenen Passwörtern.
Der biometrische Authentifizierungsprozess ist darüber hinaus einfach einfacher und zügiger.
Ungeachtet dieser Vorzüge sind biometrische Authentifizierungssysteme auf keinen Fall frei von Herausforderungen und Gefahren. Außerdem wirft ihr Gebrauch selbstverständlich auch Fragen zum Datenschutz auf: Wie und wo werden die persönlichen biometrischen Daten aufgenommen und gesichert? Wie kann garantiert werden, dass diese nur für den vorgesehenen Zweck verwendet werden?
Welche Schwächen hat die biometrische Authentifizierung?
Die größte Aufgabe bei der Verwendung biometrischer Authentifizierungssysteme ist die Datenintegrität. Die Daten müssen wirklich sicher abgesichert werden, um eine unerlaubte Nutzung oder den Zugang durch Dritte zu verhindern. Dies ist jedoch ärgerlicherweise in der Praxis nicht immer der Sachverhalt: In 2019 gab es beispielweise ein Datenleck in einer Biometrie-Sicherheitsfirma, das hierzu geleitet hat, dass mehr als eine Million Fingerabdrücke im Web zugänglich waren (https://www.spiegel.de/netzwelt/apps/biometrie-firma-suprema-millionen-zutrittsdaten-unverschluesselt-im-netz-a-1280985.html). Es ist demzufolge wichtig, dass Unternehmen sowie Organisationen, welche biometrische Authentifizierungssysteme einsetzen, wirklich strenge Sicherheitsmaßnahmen implementieren, um die Integrität der eingelagerten Daten zu gewährleisten. Obendrein gilt es, jegliche gesetzlichen und regulatorischen Bedingungen für den Einsatz biometrischer Authentifizierungssysteme zu befolgen, wie beispielsweise essentielle Datenschutzbestimmungen.
Eine andere Schwäche biometrischer Authentifizierungssysteme: Sie sind nicht fehlerfrei. Dies dürfte keinen erstaunen, dennoch sei es hier erwähnt. Es kann passieren, dass ein System einem berechtigten Nutzer keinen Zugang gewährt („False Reject Rate“) oder – was deutlich schlimmer ist – einen unberechtigten Nutzer irrtümlicherweise akzeptiert („False Accept Rate“).
Diese Art der Fehlerquelle nimmt dadurch zu, dass Menschen sich physiologisch verändern – ob durch Alterung, Unfälle oder Erkrankungen. Das führt ohne Frage zu Problemen, wenn das System einen Nutzer nicht mehr erkennt, obgleich er legitim ist. Deshalb ist es wichtig, dass biometrische Authentifizierungssysteme in gleichen Abständen überprüft werden, um jene Änderungen zu berücksichtigen sowie die Genauigkeit der Erkennung zu verbessern.
So lassen sich biometrische Authentifizierungssysteme noch sicherer machen.
Ja, der Einsatz biometrischer Authentifizierungsverfahren birgt Risiken. Dennoch gibt es auch Möglichkeiten, die Sicherheit dieser Systeme zu erweitern:
Sämtlichen voran wäre hier eine Verschlüsselung. Biometrische Daten sollten generell verschlüsselt gespeichert sowie übermittelt werden, um sie vor unbefugtem Zutritt zu behüten.
Außerdem ist es ratsam, biometrische Authentifizierungsverfahren mit der Multifaktor-Authentifizierung zu verknüpfen, sie also nicht allein zu verwenden, sondern kombiniert mit anderen Verfahren wie klassischen Passwörtern, Sicherheitsfragen oder auch Einmalkennwörtern. Das erschwert es Angreifern, Zugriff zu erlangen, auch wenn sie ein Kriterium erfolgreich manipulieren.
Da die Technologie zur biometrischen Authentifizierung sich ständig weiterentwickelt, werden auch stetig neue Möglichkeiten erforscht, wie etwa eine Venenerkennung oder eine Gehmustererkennung. Doch so wie auch die Authentifizierungsmethoden sich entwickeln, „wachsen“ ebenso die Bedrohungen mit. Es ist daher nützlich, biometrische Systeme regulär auf den neuesten Stand zu bringen, um auf neue Gefahren und Technologien pünktlich reagieren zu können.
Wollen auch Sie biometrische Authentifizierungssysteme in Ihrer Firma einrichten und als Teil der Multi-Faktor-Authentifizierung verwenden? Dann sprechen Sie uns gerne an! Wir helfen gerne bei Ihrem Vorhaben.